Feuersee by Margaret Weis; Tracy Hickman

Feuersee by Margaret Weis; Tracy Hickman

Autor:Margaret Weis; Tracy Hickman
Format: mobi
ISBN: 9783404282050
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2009-07-16T12:53:10+00:00


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Kapitel 19

Nekropolis,

Abarrach

Es war ein Wagnis gewesen, das Todestor zur Sprache zu bringen. Möglicherweise hätte der Herrscher geblinzelt, die Schultern gezuckt und dem Wiedergänger befohlen, den zu Boden gefallenen Speer aufzuheben und die Sache zu Ende zu bringen.

Natürlich setzte Haplo nicht etwa sein Leben aufs Spiel. Seine Magie schützte ihn vor dem todbringenden Speer, anders als den bedauernswerten, hoffnungslos romantischen Prinzen, der vor dem Patryn in seinem Blut lag. Es war die Offenbarung seiner gewaltigen magischen Kräfte, die Haplo zu vermeiden suchte; das war auch der Grund, weshalb er sich bei dem Zwischenfall am Tor besinnungslos gestellt hatte.

Wer konnte damit rechnen, daß ausgerechnet Alfred ihm zur Hilfe eilen würde! Zum Henker mit ihm! Das eine Mal, wo eine tiefe Ohnmacht wirklich angebracht gewesen wäre, fiel dem vermaledeiten Sartan nichts Besseres ein, als eine unglaublich komplexe und übermächtige Beschwörung zu wirken, die einschlug wie ein Blitz. Es war immer besser, hatte der Patryn schon früh gelernt, von seinem Gegner unterschätzt, statt überschätzt zu werden. Man verschaffte sich dadurch einen Vorteil über einen Gegner, der es nicht für nötig hielt, auf der Hut zu sein.

Aber dieses Wagnis zahlte sich aus. Kleitus hatte nicht mit den Schultern gezuckt. Er wußte von dem Todestor, wie auch nicht anders zu erwarten. Ein mächtiger Nekromant – von einem solchen Mann war nichts anderes zu erwarten, als daß er sämtliche Aufzeichnungen, Berichte und Schriften jener ersten Sartan zusammentrug und akribisch genau studierte.

Seine Strategie des ›Eröffnungszugs‹ ging Haplo durch den Kopf, während das Blut des ermordeten Prinzen auf seiner Haut trocknete.

Der Herrscher hatte seine Fassung wiedergewonnen und musterte Haplo scheinbar ungerührt. »Euer Leichnam wird mir alles erzählen, was ich wissen will, auch über dieses sogenannte Todestor.«

»Vielleicht ja«, konterte Haplo, »vielleicht nein. Meine Magie ist der Euren verwandt, das stimmt, und doch sind sie verschieden. In meinem Volk ist niemals Nekromantie praktiziert worden, womöglich aus gutem Grund. Wenn das Gehirn, das dieses Spiel kontrolliert, tot ist, erlischt auch die Magie. Anders als bei Euch ist meine physische Existenz unauflöslich mit der Magie verknüpft. Trennt das eine vom ändern, und Ihr habt vielleicht einen wandelnden Leichnam, der sich nicht einmal an seinen Namen erinnern kann, viel weniger an etwas anderes.«

»Was bringt Euch auf den Gedanken, Uns könnte interessieren, woran Ihr Euch erinnert?«

»Schiffe, um das Tor zu suchen. Das waren Eure Worte, ungefähr die letzten Worte, die dieser arme Kerl gehört hat.« Haplo deutete auf Edmunds blutüberströmten Körper. »Eure Welt stirbt. Doch Ihr wißt, daß das nicht das Ende ist. Ihr wißt von den anderen Welten. Und Ihr habt recht. Es gibt sie. Ich bin dort gewesen. Und ich kann Euch hinführen.«

Der Wiedergänger hatte den Speer aufgehoben und hielt ihn wurfbereit, die Spitze wies auf das Herz des Patryns. Auf eine unwillige Handbewegung des Herrschers hin senkte der Wiedergänger die Waffe, stieß das Schaftende in den Boden und verharrte in Habachtstellung.

»Ihm darf nichts geschehen. Führt ihn ins Verließ«, befahl Kleitus. »Pons, sorgt dafür, daß beide ins Verließ geschafft werden. Wir haben nachzudenken.«

»Der Leichnam des Prinzen, Sire. Überantworten wir ihn dem



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